Kurzdarstellung
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1. |
Den Menschen |
1.1 |
Die Charaktere in ihren Mischungen nach der Temperamentslehre des Hippokrates mit den zwölf Aposteln in vier Gruppen zu je Dreien, mit ihrer Sprache der Hände, der Arme und den Körperhaltungen. |
1.2 |
Das Leben, das entsprechend den Temperamenten mehr dunkel ist als hell und die dazu passende Wandtönung im Hintergrund. |
1.3 |
Die vier platonischen Tugenden, Weisheit, Tapferkeit, Mäßigkeit und Gerechtigkeit mit den vier Wandbehängen an der rechten Längswand mit dem Blumenmuster (heute fast nicht mehr wahrnehmbar) auf den Teppichen. |
1.4 |
Das Schicksal des Menschen, seine Annahme im Ausdruck des Gesichtes von Jesus als Mensch, mit seiner Aufgabe und Bestimmung. |
2. |
Den Geist des Menschen und den Logos der Natur |
2.1 |
Den Geist des Menschen und der Natur im Raum des Abendmahlsaales wirkend. |
2.2 |
Die Bewegung des menschlichen Geistes von den Tugenden zu den Seinsgründen, von den offenen drei Nischen rechts zu den offenen Türen links und umgekehrt. |
2.3 |
Die Verstandes- und Vernunftschlü;sse mit Ja, Nein und Unbestimmt durch die drei hell erleuchteten Öffnungen. Durch sie kommt Licht, das Gute, kreuzt und durchflutet den Geist, der im Raum von rechts nach links und umgekehrt strömen, wehen kann. |
2.4 |
Der Bogen darüber sagt, dass man mit den Schlü;ssen nicht zu hoch aufsteigen soll ins Reich der Ideen. Leonardo wollte immer bei der Erfahrung bleiben. |
3. |
Im gesamten Bild das "Aktiv-Passiv-Prinzip"; der Stoiker |
3.1 |
Das Werden in der Natur ausgehend von der linken Hand Jesu über die Hände, Arme und Körperhaltungen der aktiven sechs Apostel auf der rechten, lichteren Bildhälfte. Der Geist ist der erste Beweger, aller Anfang. |
3.2 |
Das Vergehen, eingeleitet mit der rechten Hand Jesu, der abweisenden, verneinenden Sprache der Hand über alle sechs defensiven Apostel, bis zum äußersten links außen, "der den Deckel zumacht", abschließt. |
3.3 |
Die Unsterblichkeit durch die Pädagogik und die
Fortpflanzung, in den drei Verstandes- und Vernunftschlüssen,
zuerst die Prüfung mit Nein, dann die Zustimmung mit der
doppelten verneinung, das Ja und die Zeugung, dem Dritten, mit der
Frucht, die daraus entsteht, mit den Nachkommen, in denen wir
weiterleben. |
4. |
Die Schöpfung und das Universum |
4.1 |
Die sechs Tage der Schöpfung und Jesus (in der Zahlensymbolik steht die Zahl Sechs fü;r die Schö;pfung und Jesus als Schöpfer). Die Kassettendecke hat dementsprechend sechs mal sechs Felder |
4.2 |
Das Universum stellt der Fußboden dar mit den sieben Längsbahnen, die sich aus der Zahl Drei für Gott und der Zahl Vier für die Welt zusammen ergeben. |
4.3 |
Die vier Gründe alles Seienden sind die vier Wandbehänge an der linken Längswand für die Stoffursache, Formursache, Wirkursache und Zweckursache. |
4.4 |
Die Unbestimmtheit der Welt in dem was im Leben aufgetischt, vorgesetzt wird, mit den regellosen Tischutensilien. |
5. |
Eine Unterstellung: Das Gemälde könnte ein von Leonardo erfundenes Rätsel sein, ein Lehrstück. |
Der Gerichtshof des Gewissens, für den Humanismus (den
Menschen in den Mittelpunkt stellen, Entfaltung der
Menschlichkeit) und die Renaissance (Wiederbelebung der
Antike) |
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5.1 |
Angenommen das Problem kommt auf der rechten, der hellen
Seite zu den aktiven Cholerikern oder Sanguinikern (sechs Apostel,
rechte Seite). |
5.2 |
Oder man geht andersherum, von Jesus aus zuerst zur linken,
zur dunklen Seite (Materie), zu den untätigen Melancholikern
bzw. den abweisenden Phlegmatikern (sechs Apostel auf der linken
Seite). |
5.3 |
Es gibt noch den dritten Weg nach oben über die
Erfahrung hinausgehend. Er führt zum Glauben (Jesus) oder zu
den Ideen (Platon) |